Pandas lieben ihn und allein das ist schon ein Grund, sich Bambus mal näher anzuschauen. Doch was noch viel besser ist: Bambus wird als DIE Alternative zu Plastik und Kunststoff gehandelt.
Doch ist Bambus wirklich so nachhaltig, wie alle glauben? Wir sind der Frage mal auf die Spur gegangen.
Nicht so leicht unter zu kriegen
Bambus ist überaus robust und vielfältig. Weltweit gibt es rund 1.400 Bambusarten, allein in China wachsen 500 davon.
Der Bambus ist eine tropische beziehungsweise subtropische Pflanze und ist auf allen Kontinenten beheimatet, bis auf die Antarktis und Europa. Doch auch in Europa kann sie mittlerweile angebaut werden.
Schnell, schneller, Bambus
Bambus ist eine extrem schnell wachsende Pflanze. Einige Arten schaffen bis zu einem Meter pro Tag. Dadurch kann jährlich eine große Menge an Bambus gefällt werden, ohne dass sich der Bestand stark verringert oder den Pandas ihre Nahrungsquelle ausgehen würde.
Durch das schnelle Wachstum speichert Bambus deutlich mehr CO2 als unsere heimischen Bäume. Je nach Baumart kann das bis zu 40 Prozent mehr Sauerstoff sein.

Gut verwurzelt
Bambus verfügt über ein großflächiges Wurzelsystem, welches dafür sorgt, dass stets neue Pflanzen nachwachsen. Wenn ein Halm gefällt wird, stirbt somit nicht die gesamte Pflanze ab, wie es zum Beispiel bei den meisten Baumarten der Fall ist.
Ein weiterer Vorteil des weit verzweigten und dichten Wurzelsystems ist, dass es Erosion stoppt.
So wird in Äthiopien immer mehr Bambus angebaut, um das Vordringen der Wüste aufzuhalten. Dies führt nicht nur zu einer positiven Entwicklung der Umwelt, sondern schafft auch Arbeitsplätze.
Pflegeleicht
Da Bambus sehr robust ist, ist der Anbau sehr einfach. Weder der Einsatz von Pestiziden noch Düngemitteln ist nötig. Auch auf künstliche Bewässerung kann der Bambus verzichten.
Eigenschaften
Die Eigenschaften von Bambus sind einzigartig. Das Material ist nicht nur sehr dicht, sondern auch flexibel und widerstandfähig. Damit lassen sich langlebige und robuste Produkte herstellen.

Anbau
Der Anbau von Bambus ist bisher noch wenig industrialisiert und wird hauptsächlich von kleinbäuerlichen Strukturen getragen. Im Vergleich zu der Massenproduktion von anderen Produkten, wie Kaffee oder Baumwolle, ist die Bambusbranche noch umwelt- und sozialverträglich.
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Transport
Auch wenn Bambus fast auf der ganzen Welt wächst, ist das Hauptexportland immer noch China. Dadurch sind die Transportweg nach Europa natürlich dementsprechend weit, was zu einem hohen Ausstoß von Treibhausgasen führt.
Teil unseres Alltags
Bambus wird immer mehr als Ersatz für Plastik in unserem Alltag gehandelt. Je nach Verwendung werden unterschiedliche Bambusarten verarbeitet.
Von Zahnbürsten, über Kleidung bis hin zu Verpackungsmaterialien wird immer öfter Bambus statt Plastik als Material verwendet. Auch Möbel und selbst Fahrradrahmen sind als Bambusvariante im Trend.
Da die Produkte langlebiger sind als die Einweg-Plastikartikel, kannst Du mit dem Kauf von Bambusprodukten den Müll in Deinem Haushalt reduzieren und so Deinen Teil dazu leisten, dass riesige Müllberge und schwimmende Müllinseln in den Ozeanen irgendwann der Vergangenheit angehören.

Nicht alles was glänzt, ist Bambus
So schön sich das alles anhört, bei dem Kauf von Bambusprodukten ist dennoch Vorsicht geboten.
Bambusgeschirr besteht nicht immer 100 Prozent aus Bambus. Oft werden künstliches Melaminharz oder andere Kunststoffe beigemischt, damit das Geschirr bruchfest wird. Diese Stoffe können sich ab einer Temperatur von über 70 Grad aus dem Geschirr lösen. Gleiches passiert bei den allseits beliebten To-Go-Bechern. Lasse bei diesen lieber die Finger von Bechern aus Bambus.
Auch bei Kleidung lohnt sich ein Blick auf das Etikett, bevor Du etwas kaufst. Bambuskleidung besteht meistens aus Bambusviskose. Dies ist eine aus Bambuszellulose gewonnenen Chemiefaser, die nicht mehr viel mit dem ursprünglichen Naturprodukt zu tun hat.
Da die Bambusbranche noch in den Kinderschuhen steckt, gibt es bisher kaum Siegel oder etablierte Zertifizierungen, die regelmäßige Kontrollen und Sicherheit gewährleisten können.
Recycling
Theoretisch ist Bambus schon recycelbar, praktisch sorgt er in größerer Menge in Kompostieranlagen für Störungen. Bevor wir jetzt eine Grundsatzdiskussion starten, was eine „größere Menge“ ist, einigen wir uns doch einfach darauf, Bambus über den Restmüll zu entsorgen. 😉

Nachhaltig oder nicht? Das ist hier die Frage
Bambus ist schon aufgrund seiner Wachsgeschwindigkeit und Robustheit nachhaltig. Daran gibt es nichts zu rütteln. Die Pflanze bietet viel Potenzial durch hohe Erträge bei vergleichsweise geringer Umweltbelastung.
Auch durch seine einzigartigen Materialeigenschaften ist der Bambus eine ernstzunehmende Alternative zu Plastik.
Durch fehlende Zertifizierung ist es dennoch wichtig, dass Du beim Kauf von Bambusprodukten darauf achtest, ob das Produkt wirklich zu 100 Prozent aus Bambus besteht.
Das Beste zum Schluss
Über Bambus zu schreiben und kein einziges Bild von einem Panda? Das funktioniert natürlich nicht! Deswegen gibt es hier für Dich noch eine kleine Dröhnung Panda-Niedlichkeit:
