So einfach ist Mülltrennung

2020 wurden in Deutschland bei den privaten Haushalten insgesamt 39,6 Millionen Tonnen Abfälle eingesammelt. Damit kommen wir auf 476 Kilogramm Haushaltsabfälle pro Person im Jahr 2019. Zu Haushaltsabfällen zählen Hausmüll (Restmüll), Bioabfälle, Wertstoffe, Sperrmüll und sonstige Abfälle wie beispielsweise Batterien und Farben.

Damit unsere Umwelt nicht noch mehr unter diesen Bergen an Müll leiden muss, ist es wichtig, dass Du Deinen Müll trennst. Wieso? Weil die richtige Mülltrennung nachhaltig ist! Dadurch werden wertvolle Ressourcen geschont, die Umwelt wird vor noch mehr Zerstörung (wie zum Beispiel Abholzung) bewahrt und es ist auch noch kosten- und energiesparend.

Die meisten Wertstoffe im Müll können durch die Abfalltrennung sinnvoll recycelt werden.

Was in welche Tonne gehört und worauf Du sonst noch achten musst, erfährst Du bei uns!

Mülltrennung erscheint für viele immer noch als Buch mit sieben Siegeln, dabei ist es gar nicht so schwer, wie Du im ersten Moment vielleicht denkst.

Müll wird in fünf Kategorien unterteilt:

  • Leichtverpackungen (LVP) aus Kunststoff, Alu, Weißblech oder Verbundmaterialien wie Getränkekartons
  • Behälterglas (also keine Trinkgläser, kein Flachglas)
  • Papier/Pappe/Karton
  • Restmüll
  • Bioabfall

Für jede Abfallsorte stehen eigene Behälter bereit, die Dir durch ihre Farbvielfalt das Trennen erleichtern sollen.

Die Tonnen sind nicht nur bunt, sondern auch beschriftet – einfacher geht es kaum 😉

Gelber Sack/ Gelbe Tonne

In den gelben Sack oder die gelbe Tonne – je nach Region in der Du wohnst – gehören Verpackungen aus Kunststoff, Weißblech und Aluminium sowie Verbundverpackungen.

Dazu zählen:

  • Folien
  • Tuben
  • Konservendosen
  • Plastiktüten
  • To-Go-Becher
  • Styroporboxen für Take-Away-Essen
  • Folien und Einwickelpapier für frische Nahrungsmittel (Metzger, Käsestand, Fischstand etc.)
  • Getränkekartons

Bei leeren Verpackungen reicht es, wenn diese löffelrein sind; Du musst diese nicht extra ausspülen.

Glascontainer

Was in den Glascontainer gehört, erscheint auf den ersten Blick sehr einfach: Einwegglasflaschen oder -gläser.

Doch es gibt dafür sehr viel, was nichts im Glascontainer zu suchen hat:

  • Steingutflaschen
  • Glühbirnen
  • Feuerfestes Glasgeschirr
  • Keramik
  • Porzellan

Diese Dinge gehören alle zum Restmüll!

Auch wenn es so aussehen mag: Getrennt gesammeltes Grün-, Braun- und Weißglas wird beim Abtransport nicht wieder zusammengeschüttet. Die Entsorgungsfahrzeuge haben separate Kammern für die verschiedenfarbigen Gläser.

Blaues oder andersfarbiges Glas entsorgst Du fachgerecht im Sammelbehälter für Grünglas. Deckel von Flaschen etc. gehört in die Gelbe Tonne, oft wird es jedoch vergessen, diese abzuschrauben.

Du musst Dir aber keine Sorgen machen als Umweltsünder abgestempelt zu werden, wenn Du dies vergisst, da die modernen Glassortieranlagen diese herausfiltern und recyceln können. 🙂

Was aber gar nicht geht: Die Deckel auf die Container oben auf legen! Die Müllmänner müssen dann jeden Deckel einzeln einsammeln, was ihre Arbeit extrem verzögert.

Papiertonne

In die Papiertonne gehört Papier – schon klar 😉 Aber: Papier ist nicht gleich Papier! Es gibt genügend Papier das absolut nichts in der Papiertonne zu suchen hat, sondern in den Restmüll gehört!

Mit der folgenden Auflistung bekommst Du einen Einblick in den Unterschied zwischen Papier und „Papier“. 😉

Papier für die Papiertonne

  • Zeitungen
  • Zeitschriften
  • Schreibpapier
  • Verpackungen aus Pappe
  • Geschenkpapier
Pappe gehört in die Papiertonne 🙂

„Papier“ für den Restmüll

  • Fax- und Thermodruckerpapier (zum Beispiel Kassenbons oder Fahrkarten aus dem Automaten)
  • imprägnierte und beschichtete Papiere (z.B. Käsepapier)
  • Kohlepapier
  • Styropor
  • Tapetenreste und verschmutzte Papiere wie gebrauchte Taschentücher
  • mit Essensresten verschmiertes Papier

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Biotonne/ Kompost

In die Biotonne oder auf den Kompost gehören alle zur Kompostierung geeigneten organischen Abfälle, dazu gehören:

  • Pflanzenreste und Gartenabfälle
  • Obst- und Gemüseabfälle
  • Kaffee- und Teefilter
Alles was Du essen würdest, gehört in die Biotonne oder auf den Kompost

Nichts in der Biotonne zu suchen hat:

  • Asche
  • Tierkot
  • Staubsaugerbeutel
  • behandelte Hölzer

Wenn Du den Artikel bisher aufmerksam gelesen hast, kannst Du Dir vielleicht denken, wo diese Sachen hingehören: In den Restmüll!

Ebenfalls tabu für die Biotonne sind alle Sorten von Plastiktüten, dazu gehören auch die Biokunststofftüten. Die Entfernung von Plastiktüten ist sehr aufwendig und gelingt meist nicht zu 100%. Die Plastikreste werden also mitverarbeitet und gelangen am Ende mit dem Kompost auf Ackerflächen und in heimische Gärten.

Wenn Du der Umwelt etwas Gutes tun möchtest, kannst Du nachhaltige Abfallsäcke verwenden – diese haben aber auch nichts in der Biotonne zu suchen!

Restmüll

Wie der Name schon sagt, kommt in die Restmülltonne der Rest der übrig bleibt. Da das mittlerweile einiges ist, fassen wir für Dich einmal übersichtlich zusammen, was alles in die Restmülltonne gehört:

  • Asche
  • Tierkot und Streu
  • Staubsaugerbeutel
  • behandelte Hölzer
  • Fax- und Thermodruckerpapier (zum Beispiel Kassenbons oder Fahrkarten aus dem Automaten)
  • imprägnierte und beschichtete Papiere (z.B. Käsepapier)
  • Fotos
  • Kohlepapier
  • Styropor
  • Tapetenreste und verschmutzte Papiere wie gebrauchte Taschentücher
  • mit Essensresten verschmiertes Papier
  • Hygieneartikel und Windeln
  • Steingutflaschen
  • Glühbirnen
  • Feuerfestes Glasgeschirr
  • Keramik
  • Porzellan

Elektronik-Altgeräte

Elektrogeräte müssen entweder bei kommunalen Sammelstellen oder im Handel abgegeben werden. Seit Juli 2016 müssen große Händler alle Geräte, die max. 25 cm Kantenlänge haben, immer kostenlos zurücknehmen.

Was Elektrogeräte sind, wirst Du bestimmt wissen, in die Kategorie fallen aber auch z.B. blinkende Turnschuhe und Kabel.

Elektronikgeräte kannst Du kostenlos im Handel abgeben

Sondermüll

Wohin mit Produkten mit schädlichen Inhaltsstoffen? Nicht in die Restmülltonne, da die Schadstoffe in die Umwelt gelangen können. Sondermüll kannst Du in haushaltsüblichen Mengen bei Sammelstellen kostenlos abgeben.

Batterien und Akkus werden in den meisten Supermärkten, Drogerien und Elektroläden angenommen.

In den Sondermüll gehört:

  • Renovierungsabfälle
  • Batterien, Akkus
  • Reinigungsmittel
  • nicht vollständig geleerte Spraydosen
  • Gartenchemikalien mit Gefahrstoffsymbolen
  • quecksilberhaltige Thermometer

Sperrmüll

Sperrmüllabgabe ist in jeder Kommune unterschiedlich geregelt, Informationen wie es in Deinem Wohnort ist, erfährst Du bei der zuständigen Müllabfuhr.

Zum Sperrmüll zählt:

  • ausrangierte Möbel
  • Matratzen
  • Tapetenreste
  • alte Teppiche
Alte Möbel nicht einfach in der Natur abladen!

Leuchtstofflampen und LEDs

Auch Leuchtstofflampen und LEDs kannst Du bei Sammelstellen für Elektroschrott oder im Handel – Baumärkte und Elektrofachgeschäfte – kostenlos abgeben.

Da Lampen viele verschiedene Bestandteile haben, können sie nur fachgerecht recycelt werden, wenn sie separat gesammelt werden.

Außerdem enthalten Lampen gesundheitsschädliches Quecksilber, welches in speziellen Entsorgungsanlagen entfernt werden muss, damit es nicht unkontrolliert in die Umwelt gelangt.

Herzlichen Glückwunsch, Du bist am Ende des Artikels angekommen und jetzt ein Mülltrennungsprofi! 🙂

Damit Du Dir aber all die Informationen nicht auf Deine Hand schreiben musst, haben wir Dir eine praktische Übersicht als PDF zum Download erstellt.

2 Kommentare

  1. Tatsächlich habe ich bereits öfter erlebt, dass auch Erwachsene nicht genau wissen, welcher Abfall in die Plastikmülltonne und welcher in die Tonne für Restmüll gehört. Glücklicherweise wusste ich dies bereits im Kindesalter, da mein Großvater als langjähriger Mitarbeiter bei einem Containerdienst mir dies früh beigebracht hat. Grundsätzlich sollten Erwachsene früh damit anfangen, es den Kindern beizubringen, denn dies würde in der Gesamtheit schon einiges bewirken.

  2. Welche Farbe die Tonne für welchen Müll haben muss, ist tatsächlich sehr schnell gelernt, sodass Eltern dies auch Kindern schnell beibringen können. Abgesehen von privaten Haushalten, sind auch Arbeiten im Bereich des Gewerbes mit Abfall verbunden. Daher ist es wichtig, dass Container rechtzeitig gemietet werden, sodass der Müll fachgerecht entsorgt werden kann.

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