Nachhaltigkeitswoche

Ab Juli 2021 werden europaweit bestimmte Plastik- und Styroporgegenstände verboten, dazu gehören vor allem Einwegartikel wie Plastikbesteck und -geschirr, Plastiktrinkhalme und Essensverpackungen aus Styropor.

Die Verpackungs- und Einwegindustrie wird nun quasi gezwungen, vielfältiger, einfallsreicher und vor allem nachhaltiger zu werden, um den steigenden Anforderungen gerecht zu werden.

Damit auch Du weißt, wie nachhaltig gewisse Produkte sind, haben wir Dir in diesem Beitrag aufgelistet, wofür eigentlich der sogenannte Recyclingcode steht und was es für nachhaltige Material-Alternativen zu Plastik gibt.

Der Recyclingcode

Der Recycling-Code dient der Kennzeichnung

Der Recyclingcode zeigt auf, dass es sich um ein recycelbares Produkt handelt und erläutert anhand von Nummern, aus welchem Material ein Produkt hergestellt wurde. Oft sind auch noch zusätzliche Kürzel angegeben, die das Identifizieren des Materials erleichtern sollen. Entscheidend ist aber hauptsächlich die Nummer. Das Symbol ist meist an der Unterseite der Verpackung oder des Bechers zu finden.

Kunststoffe/Plastik

Kunststoffe werden im Recyclingcode mit den Nummern 0-7 versehen und unterscheiden sich in ihrer Zusammensetzung, Festigkeit, Hitzebeständigkeit, Verwendung etc. Einen Überblick haben wir Dir zusammengestellt:

NummerMaterialTemperaturbereich (in °C)TransparenzMaterialsteifheitmikrowellen-geeignetEinsatz für LebensmittelEigenschaften
& Hinweise
1A-PET-40 bis +70hochmittelneinalleFettbeständigkeit gut

tiefkühlgeeignet
CPET-40 bis +220keinemitteljaalleFettbeständigkeit gut

tiefkühlgeeignet

Hitzebeständigkeit hoch
2PE-HD-50 bis +50mittelniedrigneinalleReißfestigkeit und mechanische 
Eigenschaften gut
3PVC-40 bis +70hochmittelneinnicht für Fette und fetthaltige ProdukteBarrierewirkung gut

violett eingefärbt
4PE-LD-30 bis +70mittelniedrigneinalleReißfestigkeit hoch
5PP-18 bis +110mittelniedrigjaalleFettbeständigkeit gut

Stabilität hoch
6PS/OPS-0 bis +70hochhochneinalleSiegeleigenschaften gut
EPS-40 bis +70keinemittelneinnicht für säurehaltige ProdukteIsolation gut
7PLA+5 bis +40hochglasklarmittelneinnur für kalte Produktebiologisch abbaubar
CPLA-0 bis +80weißmittelneinallekompostierbar in gewerblichen Kompostieranlagen

Nachhaltige Materialien

Plastik als Verpackungsstoff befindet sich von der Beliebtheit her auf dem absteigenden Ast. Mittlerweile gibt es eine große Anzahl an wesentlich nachhaltigeren Materialen, die für Verpackungen, als Strohhalme oder Einweggeschirr zum Einsatz kommen können. Unsere Übersicht zeigt auf, welche Materialen es gibt, wo sie zum Einsatz kommen und ob das Material beispielsweise für die Aufbereitung von Speisen in der Mikrowelle geeignet ist:

Nachhaltiges Material: Holz

Bäume sind einer der wichtigsten Rohstofflieferanten überhaupt. Schon seit Jahrtausenden wird Holz als nachwachsender Rohstoff von den Menschen vielfältig genutzt und weiterverarbeitet. Holz schont die Umwelt, solange es durch umsichtige und nachhaltige Waldwirtschaft gewonnen wird.

Es ist vollständig biologisch abbaubar, und auch bei einer energetischen Verwertung am Ende des Nutzungszyklus der Holzverpackung entsteht nicht mehr CO2 als ursprünglich im Holz gebunden war. Das bedeutet also, dass durch den Einsatz von Holzverpackungen eine Schonung fossiler Ressourcen erfolgt und durch die CO2-Neutralität ein Beitrag zum Klimaschutz geleistet wird.

Bagasse ist doppelt nachhaltig. Zum einen ist Zuckerrohr ein besonders schnell nachwachsender Rohstoff, zum anderen ist Bagasse ein Nebenprodukt der Zuckerproduktion. Früher wurden die Fasern oftmals nur verbrannt, mittlerweile wird daraus stilvolles, leichtes und stabiles Geschirr produziert. Es ist für den Kalt- und Heißbereich geeignet.

Die Produkte sind zu 100 % biologisch abbaubar und kompostierbar.

Bagasse - ein nachhaltiger Rohstoff
Palmblatt ist ein nachhaltiges Material

Lieferant der Palmblätter für die daraus produzierten Waren ist die Betelnusspalme. Die abfallenden Palmblätter werden, da sie im Laufe des Wachstums von den Palmen immer wieder abgeworfen werden, gesammelt und der Produktion zugeführt. Sie werden ohne chemischen Zusatz gepresst und zu Geschirr verarbeitet. Die Produkte sind geschmacksneutral, wasserresistent und hitzebeständig. Sie können perfekt zum Backen oder für die Mikrowelle verwendet werden.

Bambus ist ebenfalls ein besonders schnell nachwachsender Rohstoff, der keine Pestizide, chemischen Dünger oder künstliche Bewässerung für sein rasantes Wachstum benötigt. Innerhalb von 24 Stunden können bestimmte Bambussorten bis zu einem Meter wachsen. Bambus gehört zu den Süßgräsern und ist eine gute Alternative zu Holzprodukten.

Trend bei nachhaltigen Materialien: Bambus
Auch Stroh kann als nachhaltiges Material genutzt werden

Bei der Strohernte bleibt immer ein kleiner Rest auf dem Boden stehen. Diese Getreidehalme werden mittlerweile im Anschluss an die Ernte maschinell geerntet, sortiert, geschnitten und dann schonend weiterverarbeitet. So entstehen Trinkhalme aus Stroh, ein reines Naturprodukt, welche beim biologischen Getreideanbau als landwirtschaftliches Nebenprodukt abfallen und eine umweltfreundliche sowie hygienische Alternative zu Plastik-Trinkhalmen darstellen.

PLA/CPLA sind Biokunststoffe, die sich äußerlich kaum von konventionellen Kunststoffen unterscheiden. Doch im Gegensatz zu herkömmlichem Plastik basieren Biokunststoffe nicht auf fossilen Rohstoffen, sondern auf Zucker oder Stärke, die aus Zuckerrüben, Mais und anderen nachwachsenden Materialien gewonnen werden. Biokunststoffe wie PLA/CPLA benötigen spezielle Bedingungen, um zu kompostieren. Inzwischen gibt es aber auch Studien, die belegen, dass PLA und CPLA den Kompostierprozess stören.

PLA ist ein Biokunststoff
Bio-PE besteht aus nachhaltigen Materialien

Bio-PE (Bio-Polyethylen) gehört zur Gruppe der sogenannten Drop-In-Biokunststoffe. Das bedeutet, dass ihre chemische Struktur identisch mit der Struktur herkömmlicher Kunststoffe ist. Auch hier liegt der Unterschied in den Ausgangsmaterialien: Bio-PE basiert auf nachwachsenden Rohstoffen, beispielsweise Zuckerrohr. Dafür eignen sich Bio-Polyethylene mit ihrer besonderen Struktur gut für das Recycling, sie können aber nicht industriell kompostiert werden.

R-Kunststoff, also recycelter Kunststoff kann, wie der Name schon sagt, recycelt werden, ist jedoch nicht biologisch abbaubar. Recyceltes PET (rPET) ist ein gutes Beispiel für R-Kunststoff. Bei diesem Prozess werden PET-Flaschen gereinigt und zerkleinert. Anschließend wird das Granulat eingeschmolzen und zu neuen Verpackungen weiterverarbeitet. Durch den verminderten Einsatz von Erdöl fällt die Ökobilanz von rPET besser aus. Durch diesen Ablauf kann Kunststoff sinnvoll wiederverwendet werden.

Recycelter Kunststoff ist nicht biologisch abbaubar
HolzBagassePalmblattBambusStrohPLA/CPfABip-PER-Kunststoff
Temperaturbereich
in °C
-18 bis + 70-18 bis +150-25 bis +200-5 bis +400 bis + 40PLA: -18 bis +40
CPLA: -18 bis +85
k.A.-18 bis +65
mikrowellengeeignetneinjajaja (max. 2 Min/ 1.000 Watt)neinneinneinnein
heißluftofen-/
konvektomatgeeignet
ja (nach
angegebenem Temperatur-
bereich)
jajaneinneinneinneinnein
nachwachsender
Rohstoff
jajajajajaz.T.z.T.nein
kompostierbar nach
EN 13432
neinjajaneinjajaneinnein
recycelbarjaneinneinneinneink.A.k.A.ja
biologisch abbaubarjajajajajak.A.neinnein

Viele Produkte aus nachhaltigen Materialien findest Du in unserem Shop!

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